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Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe muss auch in der Corona-Zeit gelten

17.09.2020
Die Teilnehmer*innen hören dem Vortrag von Claudia Middendorf konzentiert zu.

Zu einem Austausch mit Claudia Middendorf, NRW-Landesbehinderten- und Patientenbeauftragte, hatte das KSL Arnsberg in den Bürgerbahnhof Arnsberg eingeladen.

Im Mittelpunkt von Vortrag und Diskussion standen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen. Middendorf ließ die Entwicklung seit dem Lockdown Mitte März Revue passieren und ging dabei auf die Themen Triage und Ausnahmen von der Maskenpflicht sowie zur Situation behinderter Menschen in Einrichtungen ein.

Die Landbehindertenbeauftragte stellte im Verlauf ihres Vortrags auch die Dialogstelle für Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderung und deren Angehörige vor, die seit Anfang Juni erfolgreich arbeite. Aufgabe der Dialogstelle sei es, so Middendorf, Streitigkeiten zu schlichten, die nach dem Corona-Lockdown bei der Ausgestaltung der Besuchsmöglichkeiten in den stationären Pflegeeinrichtungen und den Einrichtungen der Eingliederungshilfe aufkamen. Bislang seien mehrere Hundert Gesuche in der Dialogstelle eingegangen. „Mir ist es ein großes Anliegen, zwischen den Menschen und den Einrichtungen zu vermitteln. Das Recht auf Selbstbestimmung darf für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht länger eingeschränkt werden“, unterstrich Middendorf.

Angebot für Eltern mit Behinderung

Aktuelle Projekte aus dem KSL Arnsberg stellten Christiane Rischer und Manuel Salomon vom KSL Arnsberg vor. Ein Meilenstein: der neue Ratgeber „Eltern mit Behinderung“ aus der Schriftenreihe KSL KONKRET, der jetzt erschienen ist. Ziel der Broschüre ist es dafür zu sensibilisieren, dass Eltern mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gleichberechtigt und selbstbestimmt ihrer Aufgabe als Eltern gerecht werden können. Sie richtet sich zum einen an die Fachkräfte verschiedener Beratungs- und Unterstützungsangebote, zum anderen an Menschen mit Beeinträchtigung, die bereits Eltern sind oder Eltern werden möchten. Christiane Rischer überreichte ein druckfrisches Exemplar an die Landesbehindertenbeauftragte. Claudia Middendorf lobte die Broschüre: „Das sind Inhalte für die Praxis, die im Alltag weiterhelfen.“ Das Heft „Eltern mit Behinderung“ kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen oder als gedruckte Ausgabe bestellt werden. Weitere Informationen hier.